Unsere Ausbildung

Wenn wir als Feuerwehr zu einem Einsatz alarmiert werden, wissen wir nie, was uns konkret im Einsatzfall vor Ort erwartet. Ein Feuer, ein Unfall…Menschen oder Tiere, die dringend unsere Hilfe benötigen. Unser Einsatzspektrum ist extrem breit gefächert und niemals gleich. 

Umso wichtiger ist, dass jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau genau weiß, was zu tun ist, wie es zu tun ist und was seine/ihre Rolle dabei ist. Eine umfassende Ausbildung und stetige Weiterbildung ist dafür elementar. Wir in Halstenbek investieren sehr viel Zeit, um unsere Kameraden und Kameradinnen bestmöglich auf verschiedenste Einsatzszenarien vorzubereiten und in der Handhabung unser umfangreichen Technik auszubilden. 

Wir lernen dabei sprichwörtlich fürs Leben!

Ihr Esfandiar Rastar, Zugführer des 1. Zuges

Unser Dienstplan

Unsere Grundausbildung

Truppmannlehrgang

In diesem ersten Lehrgang lernen die angehenden Feuerwehrleute unsere Geräte und Fahrzeuge kennen und üben die grundlegenden Handgriffe für die Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung. Dieser Lehrgang ist in zwei Abschnitte (Frühjahr und Herbst) aufgeteilt. Den ersten Teil bilden wir zusammen mit unseren Nachbarfeuerwehren aus, so dass alle „Neuen“ auch gleich unsere Nachbarn kennenlernen. Die dort entstehenden Kontakte sind für überörtliche Einsätze später wertvoll.

Sprechfunklehrgang

In der Regel geht es nach der Truppmannausbildung zum Sprechfunklehrgang, der die Grundlage für die folgenden technischen Lehrgänge legt. Dieser Lehrgang ist mit 2,5 Tagen recht kurz, aber intensiv. Nicht nur die rechtlichen Grundlagen des Behördenfunks, sondern auch die Bedienung der Funkgeräte und das richtige Funken werden hier geübt.

Atemschutzgeräteträgerlehrgang

Da wir es im Einsatz oft mit Brandrauch und gefährlichen Stoffen zu tun haben, ist es wichtig, dass man sich bei solchen Einsätzen durch ein Atemschutzgerät davor schützen kann. Auf diese – auch körperlich – anspruchsvolle Arbeit bereit dieser Lehrgang vor. Auch die richtige Taktik wird hier gezeigt, z.B. wie man einen Raum absucht, wenn man vor lauter Rauch nichts sehen kann.

Maschinistenlehrgang

Hier lernen Feuerwehrleute, welche Rechte sie bei Einsatzfahrten mit Blaulicht und Martinhorn haben, wie man sich bei solchen Fahrten im Verkehr verhält und welche Aufgaben der Fahrer eines Feuerwehrfahrzeuges im Einsatz noch zu erfüllen hat. Daneben liegt der Fokus in der praktischen Ausbildung darauf, dass man lernt, wie Pumpen, Stromerzeuger und auch eine Motorkettensäge bedient werden.

Truppführerlehrgang

Dieser Lehrgang ist die letzte Stufe der Grundausbildung. Hier geht es nicht zum einen darin, das Fachwissen aus den vorherigen Lehrgängen im Zusammenhang anzuwenden, aber auch erste Führungsentscheidungen als Truppführer treffen zu können. Deshalb spielt hier auch Einsatztaktik eine größere Rolle in der Ausbildung.

Wehrinterne Ausbildung

Gruppenausbildung Dienstbetrieb

Bei der wehrinternen Aus- und Fortbildung legen wir sehr viel Wert darauf, dass alle Kameraden und Kameradinnen im Zeitverlauf möglichst vielseitig und umfassend ausgebildet werden. Im Jahresturnus werden daher alle jeweils einer festen Gruppe (8-10 Personen) sowie einem festen Fahrzeug zugeordnet. Die Gruppenführer und stellvertretenden Gruppenführer des jeweiligen Fahrzeuges hingegen wechseln nicht und werden somit zum Spezialisten für Ihr Fahrzeug und für die Ausbildung auf selbigem. Während der Gruppendienste lernen die Gruppenmitglieder so innerhalb von 12 Monaten das Fahrzeug, die Handhabung der technischen Beladung, die einsatztaktischen Besonderheiten aber auch die Gruppenmitglieder im Detail kennen. In darauffolgenden Jahr werden die Gruppen neu zusammengestellt und alle einem neuen Fahrzeug zugeordnet. So lernt jeder im Verlauf der Jahre nicht nur nacheinander alle Fahrzeuge kennen, sondern auch alle anderen Kameraden und Kameradinnen.

Modulausbildung Dienstbetrieb

Neben den Gruppendiensten finden an 6 Abenden im Jahr auch sogenannte Moduldienste statt. Hierbei werden die Kameraden und Kameradinnen unabhängig von Ihrer Gruppenzuordnung neu zusammengestellt und themenbezogen ausgebildet. Die Module werden dabei von Kameraden und Kameradinnen angeboten, die sich im Vorwege und dauerhaft intensiv mit dem Modulthema auseinandergesetzt haben und die Ausbildung hierzu wehrintern vorantreiben wollen. Die Module gehen dabei über grundlegende Tätigkeiten wie z.B. Strahlrohrtraining oder Schlauchmanagement bis hin zu komplexen und umfangreichen Modulen wie z.B. Gefahrstoffeinsätze unter Verwendung von Chemikalienschutzanzügen. Neben der themenbezogenen Modulausbildung werden die Moduldienste auch genutzt, um z.B. unseren Kranführern, Dreheitermaschinisten oder Atemschutzgeräteträgern zusätzliche Fortbildungsstunden zu ermöglichen. Darüber hinaus nutzen wir die Moduldienste auch zur Aus- und Fortbildung unser Führungskräfte, so z.B. der objektbezogenen Vorplanung von speziellen Einsatzlagen.

Interne Sonderausbildung

Ergänzend zu den Gruppen- und Moduldiensten werden für bestimmte Themen auch zusätzliche, wehrinterne Sonderdienste anboten. Diese Sonderdienste werden z.B. genutzt, um die Bedienung der Drehleiter, des Krans oder des Wechselladerfahrzeugs zu festigen oder unseren Führerscheininhaber ein regelmäßiges Fahren der Einsatzfahrzeuge zu ermöglichen. Ein routinierter Umgang mit Fahrzeug und Technik ist wichtig, um im Einsatzfall und auch unter schwierigen Bedingungen jederzeit sicher zu agieren und das Gelernte ad hoc abrufen zu können. Dies gilt im Besonderen für unsere Atemschutzgeräteträger, die im Fall der Fälle auch Ihre eigene Gesundheit riskieren und daher durch unser eigens gebildetes Atemschutzausbilder-Team zusätzlich im Rahmen von Sonderausbildungen regelmäßig auf diese schwierige Tätigkeit vorbereitet werden. Auch für weitere Einsatzspektren wie z.B. die Eis- und Wasserrettung oder die technische Rettung bieten wir wiederkehrende wehrinterne Aus- und Fortbildungen an. Die Tätigkeiten bei der Feuerwehr sind sehr vielfältig und erfordern manchmal auch ein Höchstmaß an körperlicher Fitness, daher trifft sich jeden Dienstag und Donnerstag unsere Sportgruppe, um gemeinsam mit den Kameraden und Kameradinnen zu trainieren.

Externe Sonderausbildung

Neben der Feuerwehr-internen Ausbildung nutzen wir regelmäßig auch das Angebot externer Dienstleister. Zum einen können bestimmte Befähigungen wie Klasse C Führerscheine, die Ausbildung als Staplerfahrer oder Kranführer nur durch kommerzielle Anbieter erworben werden, zum anderen bieten Dienstleister teilweise sehr spezielles Know-How oder Ausbildungsmöglichkeiten an, die wir im eigenen Feuerwehrumfeld so nicht ausbilden können. Jedes Jahr entsenden wir Kameraden und Kameraden zu den Rescue Days, der größten Fachausbildungsveranstaltung Europas zum Thema technische Rettung und halten so unser Wissen stets auf dem neuesten Stand. Unfälle unter Beteiligung von LKW,  aber auch neue Gefahren, wie z.B. durch die E-Mobilität stellen für uns Feuerwehren ebenfalls besondere Herausforderungen dar, so dass wir uns auch hier bei spezialisierten Anbietern aus- und fortbilden lassen. Unsere Atemschutzgeräteträger schicken wir in sogenannte Brandübungscontainer, in denen bei Feuer, Rauch, Hitze und Nullsicht die Kameraden und Kameradinnen extrem gefordert und auch teilweise an physische Grenzen gebracht werden. Mehr als zwanzig Kameraden und Kameradinnen haben sich in einem mehrwöchigen Lehrgang durch das DRK zu Feuerwehrsanitätern ausbilden lassen und können so im Fall der Fälle hilfsbedürftigen Menschen professionelle Hilfe leisten. Auch für die Ausbildung an Motorkettensägen oder für die Schulung bei  Einsatzlagen auf den Gleisen der Bahn, bedienen wir uns externer Anbieter. Unsere Drehleitermaschinisten erhalten regelmäßig Taktikschulungen von erfahrenen externen Anbietern und auch unsere Kranführer erfahren eine jährliche Wiederholungsunterweisung von einem kommerziellen Anbieter.

Aktuelle Themen rund um unsere Ausbildung